Sommersonnenwende Weltenwandlerin

Sommersonnenwende – Mittsommer – Wendepunkt

Mit großen Schritten nähern wir uns Mittsommer, der Sommersonnenwende, dem längsten Tag und damit der kürzesten Nacht des Jahres. Dieses Jahr ist es am Samstag, den 20. Juni 2020 soweit. Gleichzeitig ist dies auch ein Wendepunkt im Jahr, der Gegenpol zur Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag und der längsten Nacht.

Die Sonne ändert nun ihren Lauf, sie hat am Wendepunkt ihren höchsten Stand erreicht, sie steht für kurze Zeit „still“. Dann geht es, zunächst unmerklich, wieder rückwärts, die Tage werden langsam wieder kürzer, bis sie zur Herbst-Tag-Nacht-Gleiche gleichlang wie die Nächte sind. Ab dann übernimmt die Dunkelheit wieder die „Vorherrschaft“.

Eine Besonderheit dieses Jahr ist auch der Neumond am Sonntag. Steht der Neumond doch energetisch für einen Neubeginn, etwas Neues anfangen, Neuausrichtung. So können wir die Sommersonnenwende dieses Jahr noch besser nutzen, um Altes abzuschließen, das vergangene Halbjahr Revue passieren zu lassen, und dann „neu“ in die 2. Jahreshälfte zu starten.

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Was macht diesen Wendepunkt im Jahr so besonders?

Diese Zeit um die Sommersonnenwende lädt uns dazu ein, Rückschau zu halten. Wir haben die Chance, das vergangene Halbjahr nochmal bewusst wahrzunehmen und alles, was nicht so optimal verlaufen ist, jetzt zu wenden, anzupassen, zu verändern oder, passend zum Neumond, los zu lassen.

Wo wir im Herbst und Winter eher nach Innen schauen, auf uns schauen, unsere Gefühle, Wünsche, Sehnsüchte aber auch die dunklen Seiten, die Ängste, die „negativen“ Emotionen, unsere Blockaden wahrnehmen, so tun wir das im Sommer eher nicht so… Jetzt zählen andere Dinge, im Außen aktiv sein, lange Abende und Nächte mit Menschen verbringen. Es geht um Fülle, auch die materielle Fülle, das Leben zu leben, die Leichtigkeit des Seins, zu feiern und fröhlich und ausgelassen zu sein. Aber auch nochmal durchzuatmen und zur Ruhe kommen, bevor die „Ernte“ ansteht. Hier meine ich sowohl die echte Ernte von Obst, Gemüse, Getreide, als auch unsere Projekte, die wir in den Rauhnächten oder zu Imbolc auf den Weg gebracht, ausgesät, haben.

Es geht auch um den Ausgleich männlich/weiblich, geben/nehmen, usw. Die Sonne bspw. kann Leben schenken, indem sie die Samen im Boden zum keimen bringt. Genau so gut kann sie Leben zerstören durch ihre enorme Kraft und Pflanzen austrocknen.

So wie gerade alles auf seinem energetischen Höhepunkt ist, schwingt auch schon ganz sanft und leise, das wieder Vergehen des kommenden Herbstes mit. Nichts hat auf immer Bestand, das dürfen wir uns bewusst machen und alles bedingt einander. Ohne die Dunkelheit gibt es kein Licht. Ohne den Tod kein Leben. Nach dem Höhepunkt geht es wieder rückwärts, das Jahresrad dreht sich unaufhaltsam weiter. Wir können uns im Überfluss „verlieren“, ihn festhalten wollen, oder aber die Fülle genießen, uns hingeben, loslassen, annehmen und gerne auch teilen. Also genießen wir diese Tage in vollen Zügen. Die Sommersonnenwende hat viele „Gesichter“ 🙂.

Bräuche/Themen zur Sommersonnenwende

Sonnenwendfeuer: Sicher kennst du die großen Sonnenwendfeuer, die vielerorts brennen. Früher, und sicher machen das auch heute noch einige, sprang man über das Feuer oder trieb die Tiere hindurch, um vor Krankheiten geschützt zu sein. Man wendete diese ab. Manchmal band man sich noch Beifuß um den Bauch und übergab die Krankheit an den Beifuß, bevor er danach im großen Feuer verbrannt wurde und die Krankheit gleich mit.

Um die Feuer tanzte man, trank auch jede Menge Alkohol und feierte einfach das Leben, die Kraft, genoss die Energie, lachte und gab sich dem Genuss hin.

Kräuterbuschen: Jetzt ist die beste Zeit, Kräuter zu sammeln und zu trocknen. Oder um Räuchermischungen und -bündel herzustellen. Auch die Gewitterkräuter, welche Unwetter abwenden sollen, werden jetzt gesammelt und zu Kräuterbuschen gebunden, von denen dann im Jahr immer etwas verräuchert wird, wenn sich ein Unwetter/Gewitter ankündigt. Vor allem die gelb blühenden Pflanzen fangen die Sonne ein und im Winter können wir diese Kraft und Energie nutzen. Johanniskraut, für mich DAS gute Lauen Kraut schlechthin. Wir kennen es als Rotöl, als Tinktur, als Tee oder auch als Badezusatz bei Melancholie, leichten/mittleren Depressionen. Weitere typische Sonnwendpflanzen sind Schafgarbe, Beifuß, Kamille, Ringelblume, Arnika, Baldrian, Königskerze, Eisenkraut.

Hexen und andere Wesen: Die Schleier zur Anderswelt sind offen, der Kontakt zu den Naturwesen aber auch den Ahnen fällt in diesen Tagen leichter. Früher sagte man, sind die Hexen in dieser Nacht sehr aktiv, aber man verband sich auch mit den Elementewesen. Verbinde dich gerne mit den Feuerwesen, den Drachen, den Salamandern. Ehre sie, bringe ihnen Gaben, die du ins Feuer wirfst. Damit ehrst du auch die Kraft des Männlichen, des Sonnengottes. Die weibliche Urkraft kannst du stark an Quelle, Flüssen, verwunschenen Wasserstellen fühlen. Auch dort kannst du dich mit den Wesen verbinden und bspw. bunte Blüten ins Wasser geben oder kleine Edelsteine „opfern“.

Spirale Sommersonnenwende

Unterstützende Kräfte und Symbole zum Mittsommer

Ganz klar natürlich die Sonne und mit ihr der Sonnengott, die männliche Energie. Denn die Sonnenwende ist eines der vier Sonnenfeste. Aber auch die Fruchtbarkeitsgöttin, das Urweibliche, Mutter Erde, die uns mit all ihrer Fülle reich beschenkt, ist nun stark präsent.

Auch das Feuer spielt eine große Rolle. Die Zuordnung des Feuers ist der Süden, die Mittagssonne, alles ist in seiner größten Kraft und Lebendigkeit. Das Feuer steht aber auch für die Transformation und das loslassen von Altem.

Du kannst in der kürzesten Nacht des Jahres einen Kranz aus bunten und schützenden Pflanzen binden und diesen zum Schutz an die Haustür hängen. Alle Wetterpflanzen bieten sich hier an. Gib beim Binden deine guten Wünsche mit hinein.

Die Spirale ist ein starkes Symbol in diesen Tagen. Hilft sie uns doch, uns nach innen zu drehen, los zulassen, im Inneren aufzutanken und dann gestärkt und mit neuen Ideen wieder „nach außen“ zu treten.

Essen und Getränke zur Sonnenwende

Diese Jahreszeit bietet uns eine Fülle an frischen Lebensmitteln. Früchte, frisches Gemüse, Salat, teilweise auch noch feine Wildkräuter bieten sich jetzt an. Direkt frisch von der Hand in den Mund, als leichten, sommerlichen, Gemüseeintopf, die Früchte kannst du zu Sirup, Likör, Gelee etc. verarbeiten.

Am Feuer schmeckt ein Stockbrot aus einfachem Hefeteig, vielleicht mit ein paar frischen Kräutern „gepimpt“ wunderbar. Frische Kräuter kannst du in Wein oder Apfelsaft ausziehen lassen und dazu trinken. Oder wie wäre es mit Erdbeer- oder Holunder-Bowle? Traditionell passen immer Bier und Met.

Sei ruhig kreativ und probiere neues aus, auch dazu lädt die Sommersonnenwende ein. Wie wäre es mit einem Johannisbeere-Rosmarin-Likör? Oder einem Holunder-Limetten-Gelee?

Auch Gebildbrote, in Form von Sonnen oder Spiralen kannst du jetzt aus Hefeteig herstellen und gemeinsam mit Freunden verspeisen. Auch hier kannst du für die süße Variante Früchte hinzugeben, für die herzhafte Variante frische Kräuter. Gib beim Formen gute Wünsche in die Gebildbrote und verschenke auch ein paar davon.

Diese besondere Nacht im Freien verbringen

Vielleicht zieht es dich sowieso nach draußen, wenn nicht, dann denke nochmal darüber nach. Dieses Fest „schreit“ geradezu danach, unter freiem Himmel zelebriert zu werden. Vielleicht sogar die ganze Nacht. Zunächst mit Ausgelassenheit, Feiern, Tanzen, Essen & Trinken, später dann zur Ruhe kommen, Geschichten lauschen, die Feuerwesen beobachten.

Wenn du die Möglichkeit hast, schlafe draußen oder bleibe direkt wach. So oder so wirst du die Energie dieser Nacht besser fühlen, wie es spät dunkel und früh wieder hell wird. Wie alles ineinander übergeht. Fühle die Magie dieser Zeit, draußen am Feuer unter den Sternen, mit den tanzenden Feen.

Ein kleines Mittsommer Ritual

Wenn du etwas loslassen möchtest, dann kannst du dir ein kleines Sorgenbeutelchen nähen oder einfach ein rundest Stück Stoff nehmen, welches du später zusammenfasst und mit einem Band zusammenbindest. In dieses Beutelchen gibst du nun Sonnwendkräuter und deine Sorgen, die du nun loslassen möchtest. Du kannst sie in den Beutel sprechen, auf kleine Zettel schreiben oder sie gedanklich hineingeben.

Sei achtsam dabei und gib auch bewusst die negativen Gefühle mit in das Beutelchen. Wenn alles getan ist, verknote es. Jetzt ist die Zeit des loslassen gekommen. Wirf das Beutelchen mit deinen Sorgen und den Kräutern ins Feuer. Sprich laut oder in Gedanken zu den Helfern der Anderswelt und/oder dem Feuer und bitte sie darum, deine Sorgen jetzt von dir zu nehmen. Bedanke dich und stelle dir nun vor, wie dein Leben in Zukunft sorgenfrei ist. Genieße dieses neue Gefühl.

Ich danke dir fürs Lesen dieses Beitrages und wünsche dir eine tolle Sommersonnenwende. Wenn du mehr über die 8 Jahreskreisfeste erfahren, Rituale und Rezepte kennenlernen möchtest und tiefer in den Rhythmus der Natur eintauchen willst, dann empfehle ich dir meinen Selbstlernkurs „Reise durch den Jahreskreis“.

Ina Allard Weltenwandlerin

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Ich will mit meinem Wirken mehr Magie & Leichtigkeit in DEINEN Alltag bringen.

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