Samhain

Samhain – wenn die Schleier dünner werden

Samhain – der Ahnen gedenken

Am 1. November feiern wir Samhain. Vielleicht kennst du es auch unter Halloween, Allerheiligen (dem Gedenktag der verstorbenen Heiligen und Märtyrer) oder am 2. November Allerseelen (dem Gedenktag aller Verstorbenen).

Samhain ist das Fest zum Gedenken der Ahnen und hat seinen Ursprung in der Zeit der Kelten und Germanen. Laut anderer Quellen wurde es schon 700 v. Chr. als „Fest von Tara“ begangen, eine der wichtigsten altirischen Versammlungen . Später, während der Christianisierung, wurde dieses Fest, wie auch all die anderen Jahreskreisfeste, von der Kirche mit einer ähnlichen Bedeutung versehen und umbenannt. Aus dem keltischen Samhain wurde das christliche Allerheiligen. Wobei ich finde, Allerseelen passt hier noch besser. Es hat sich jetzt allerdings so „eingebürgert“ dass Samhain am 1. November gefeiert wird. Grundsätzlich ist die Energie ja nicht nur von 0 bis 24 Uhr an diesem Tag da sondern eben „um diese Zeit“. Es ist also eigentlich auch egal, ob du das Fest am 31. am 1. oder am 2. oder vielleicht sogar noch später feierst.

Samhain im Jahreskreis

Samhain ist das einzige der vier Mondfeste, dass zum Neumond gefeiert wird. Und zwar zum elften Neumond des Jahres (dieser ist in 2021 am 4. November). Das zeigt, dass diesem Jahreskreisfest eine besondere Bedeutung zukommt. Nun geht es um das Dunkle, die Unterwelt, die Schatten, die jetzt bis zur Wiedergeburt des Lichtes zur Wintersonnwende, die Herrschaft übernehmen.

Ab jetzt bis zum Ende der Rauhnächte am Dreikönigstag fällt der Kontakt zu den Ahnen, aber auch der Anderswelt, leichter als sonst. Das heißt, wir können nun auch „einfacher“ die Naturwesen, Krafttiere und natürlich liebe Verstorbene um Rat fragen bzw. um Hilfe bitten.

Zum Gedenken der Ahnen

Man kann, darf und soll seiner Ahnen immer gedenken, doch zu Samhain sagt man, sind die Schleier in die Anderswelt besonders dünn. Die Anderswelt ist für mein Verständnis die Welt der Naturgeister, Krafttiere, aber eben auch der Verstorbenen. Jetzt um diese Zeit kannst du leichter mit ihnen in Kontakt treten wenn du das möchtest.

Vielleicht möchtest du dir einen kleinen Ahnenaltar einrichten? Das kann ein schöner Platz im Haus sein, bspw. auf einem Sideboard. Oder du verwendest einen extra Tisch oder auch einen Stuhl. Der Ahnenplatz soll ruhig sichtbar sein, also nicht irgendwo versteckt. Diesen Platz kannst du nun ganz deinen Lieben widmen, die dir schon voraus gegangen sind. Natürlich auch, wenn du ein Tier hast, das nicht mehr physisch hier ist.

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Der Ahnenaltar

Lege eine schöne Decke auf, dekoriere liebevoll mit Dingen, die dich an den Verstorbenen erinnern. Stelle gerne ein Foto auf und zünde eine Kerze an. Es gibt auch spezielle Räuchermischungen, die du verwenden kannst.
An diesem Platz kannst du jetzt ganz zur Ruhe kommen. Du musst dich nicht irgendwie konzentrieren oder etwas bestimmtes tun, lasse dich einfach in die Energie ein, die von diesem Platz ausgeht. Dort kannst du auch mit dem Verstorbenen sprechen, vielleicht empfängst du wertvolle Botschaften. Das muss nicht sofort sein, achte einfach auf Zeichen in den kommenden Tagen. Natürlich kannst du dich auch bei ihnen bedanken. Durch sie bist du hier auf dieser Erde, ohne deine Ahnen gäbe es dich nicht.
Vielleicht bist du auch mit der ganzen Familie zusammen, ihr könnt euch Geschichten erzählen, Anekdoten, die zu dem Verstorbenen passen. Indem man sie dadurch „aufleben“ lässt, sind sie immer bei uns. Es darf auch ruhig gefeiert werden, es muss nicht immer ruhig und traurig sein!

Weitere Rituale zu Samhain

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Kind mit meiner Oma aus Futterrüben „Fratzen“ geschnitzt habe (so wie heute die Kürbisgesichter zu Halloween) und wir dann abends damit durchs Dorf gegangen sind. Das war damals immer etwas Besonderes. Um den Verstorbenen, die zu Besuch kommen wollen, den Weg zu weisen, kannst du solche „Fratzen“ aus Rüben oder Kürbisen vor die Tür stellen. Oder du nimmst einfach Grabkerzen oder Windlichter mit Kerzen darin und stellst diese vor die Tür und/oder ins Fenster.

Früher hat man auch extra einen Platz am Tisch für die Verstorbenen mitgedeckt und sie so eingeladen, sich nochmal zu zeigen. Das kannst du auch machen, stelle einfach einen zusätzlichen Teller (oder Futternapf) auf den Tisch mit Essen und lasse es über Nacht stehen. Auch damit gedenkst du der Toten. Am nächsten Tag vergräbst du die Reste im Garten. Auch wurde früher die gute Stube abends geheizt für die Verstorbenen, die zu Besuch kamen, und die Bewohner zogen sich dann zurück.

Du kannst diese Nacht bzw. generell die Zeit ab Samhain bis in die Rauhnächte auch nutzen, wenn du noch etwas zu klären hast mit den Verstorbenen. Du kannst es ihnen einfach erzählen, vertraue darauf, dass sie dich verstehen. Oder du schreibst einen Brief, schreib dir alles von der Seele, was dich daran hindert, mit dem Tod in Frieden zu kommen und verbrenne diesen im Freien. Streue die Asche in den Wind und sei dir gewiss, dass deine Worte gehört werden.

Wenn du räuchern möchtest, eignen sich sehr gut Wacholder und Weihrauch. Der Wacholder wird, wie auch der Holunder, von allerlei guten Geistern bewohn. Beide gelten als der direkte Berührungspunkt zur Anderswelt, somit auch zu unseren Ahnen. Zum Räuchern kann man alle Teile des Wacholders verwenden. Beim räuchern steht er für Schutz und Sicherheit, Zugang zu den Ahnen, Erdung. Der Weihrauch steht seit jeher für die Verbindung zum Göttlichen und allem Überirdischen. Er schützt beim räuchern vor negativen Energien, ist reinigend, heilt alte Wunden (auch die Trauer um die Verstorbenen), erweitert das Herz.

Kein Hexenwerk

Wir haben heute ein bisschen diese alten Traditionen verloren und ich kenne viele, die haben Angst davor, mit Verstorbenen in Kontakt zu treten.

Das was ich dir hier beschreiben ist weder Hexenwerk noch schwarze Magie oder Geisterbeschwörung. Ich möchte dir einfach zeigen, das es wichtig ist, zum einen die Verstorbenen zu würdigen und zum anderen auch, altes Brauchtum, Traditionen und Rituale wieder aufleben zu lassen. Sie können uns helfen, auch wieder zu uns selbst zu finden. Wie sehr haben wir in dieser schnelllebigen Zeit die Anbindung an unser wahren Ich verloren?
Verstorbene oder „Anderswelt Wesen“ wollen uns helfen, uns wertvolle Botschaften überbringen wenn wir es nur zulassen.

Die Schleier zur Anderswelt sind dünn
Spürst du die Magie der Anderswelt? Sie ist genau so ein Teil von uns, wie „unsere“ Welt. Ab Samhain sind die Schleier besonders dünn und der Kontakt zu Verstorbenen, Krafttieren und Naturwesen einfacher.

Wenn du erst kürzlich ein geliebtes Wesen verloren hast, ist die Definition der Kelten vielleicht ein kleiner Trost für dich. Sie gingen davon aus, dass die Seele unsterblich ist. Alle verstorbenen Seelen kehren an einen magischen Ort in der Anderswelt zurück. Dieser Ort ist einfach wunderschön, dort gibt es alles, was du dir vorstellen oder auch gar nicht vorstellen kannst. Im keltischen Irland hieß dieser Ort „Tir n’a Nog“, das Land der Jugend. Nach dem Tod kamen die Seelen dorthin, erholten sich „vom Leben“, stärkten sich und wurden immer jünger, bis sie schließlich so jung und bereit waren, wieder geboren zu werden.

Altes loslassen

Samhain ist der Gegenpol zu Beltane. Dort ging es um die Freude auf den Sommer, das Licht, die Wärme. Nun ziehen wir uns zurück, genau wie die Natur sich nun zurück zieht. Einiges stirbt nun ab, damit im Frühjahr wieder Neues entstehen kann. So kannst du diese Zeit auch nutzen, Altes los zulassen.

Auch die Natur zeigt uns, dass der Tod nicht das Ende ist. Denke nur an das Laub, das jetzt nass und braun auf dem Boden liegt. Bald schon ist es vermodert und verrottet. Aus ihm entsteht zum einen neues Leben, zum anderen wachsen an dem Baum wieder neue Blätter. Der Kreislauf beginnt von vorne im frühen Frühjahr, bis sich im nächsten Spätherbst alles wieder zurück zieht.

Frage dich mal in einer ruhigen Minute, wer bin ich überhaupt? Glaub mir, das ist gar nicht so einfach zu beantworten… Ich meine damit nicht, wie du heißt oder was du für Hobbies hast. Sondern deine innersten Werte, was macht dich aus? Schreibe dir das alles mal auf, auch die (vermeintlich) negativen Seiten, deine Schattenseiten. Diese kannst du dir auch anschauen, jetzt zur Zeit der Dunkelheit. Denn Schatten gehören dazu. Sie sind nichts schlechtes. Nimm sie wahr und erkenne sie an. Dann lass sie ziehen. Bedanke dich bei ihnen, dass sie dir ein Begleiter, ein Lehrmeister waren. Wenn sie nicht ziehen wollen, dann ist etwas noch nicht bearbeitet. Ich denke, du weißt wie ich es meine.

Wenn du etwas noch nicht ganz loslassen kannst, warum auch immer, dann schreibe es auf. Schreibe entweder ein Wort oder einen Satz oder auch einen Brief oder was immer dir als Impuls kommt und hebe diesen Zettel auf bis zu den Rauhnächten. Da gibt es dann bestimmte Tage, die auch nochmal sehr gut geeignet sind, um los zulassen.
Ich fühle Samhain auch als eine Einstimmung auf die Rauhnächte, diese magische Zeit zwischen den Jahren.

Nutze die November Energie zur Innenschau

Für viele Menschen ist der November keine schöne Zeit. Ist doch meist alles grau in grau, es wird gar nicht richtig hell, überall sind nur Nebel und Düsternis. Ich empfand es eine Zeit lang auch so. Zu dieser Zeit ging es mir nicht gut, es ist schon ein paar Jahre her. Doch seit ich diese Energien, die nun herrschen, zu schätzen weiß, liebe ich es.
Ab jetzt ist grundsätzlich die Energie da, tiefer zu schauen, bewusster zu werden. Vom Außen ins Innen zu wechseln. Nutze diese wertvolle Zeit, sie ist sehr heilsam.

Weißt du, wie schön es ist an einem kalten, nebligen Novembertag am Kachelofen zu sitzen, eine Kerze anzuzünden, einen dampfenden Tee vor sich zu haben und einfach ein Buch zu lesen? Oder auch einfach nichts zu tun, nur beobachten, wie es draußen langsam immer dunkler wird, während die Kerze immer heller erscheint. Das ist auch eine Qualität von Samhain. Aus dieser Ruhe und Dunkelheit, die nun herrscht hast du die Möglichkeit etwas lichtvolles für das kommende Jahr zu schaffen. Wenn man nicht auch mal zur Ruhe kommt, dann wird sich dir vieles gar nicht zeigen. Ganz einfach, weil du es gar nicht wahrnimmst.

„Der Pfad zum Licht führt durch die Dunkelheit. Wer das Dunkel umarmt, öffnet sich dem Licht“

(Netzfund)

Ich wünsche dir nun ein Samhain, so wie es sich für dich stimmig anfühlt.

Um die Jahreskreisfeste dreht sich auch alles in meinem Räucher-Jahreskurs. Über 12 Monate hinweg bekommst du regelmäßig wert-volle Inhalte zum Räuchern, den Rauhnächten und Jahreskreisfesten freigeschaltet. Tauche tief ein in den Rhythmus der Natur. Hier gehts zum Räucherkurs.

Ina Allard Weltenwandlerin

Hey, ich bin Ina

Ich will mit meinem Wirken mehr Magie & Leichtigkeit in DEINEN Alltag bringen.

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